Am 14. Februar 2009 wurden im Foyer der Luther Rechtsanwaltgesellschaft, Köln, zehn Bildtafeln, 125 x 125 cm, Digitaldruck auf Leinwand, installiert. Die Tafeln bilden ein Konzept, das für diesen Ort entwickelt wurde und an seine Architektur gebunden ist.
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Ziel des Konzeptes ist, die Identität eines Ortes zu betonen. Der Ort ist ein Foyer, eine Schnittstelle zwischen innen und außen. Das Innen ist ein Bürokomplex, zentraler Standort einer Unternehmens-Identität mit folgenden Merkmalen: Rechtsberatung nach effizienten „unternehmerischen“ Kriterien, Orientierung an der Situation und Intention des Mandanten, Mut zur innovativen Distanz (das Vertraute als fremd betrachten) und die Integration dieser Aspekte in einen kohärenten Lösungsweg (der alles verbindende rote Faden). Das Innen ist außerdem ein Ort, an dem Individuen sich begegnen und ein individuelles Beziehungsgeflecht knüpfen und entfalten. Kurz: die Individualität eines Hauses.
Das Außen, der Kölner Rheinauhafen, ist ein Areal, das eine Funktionsumwandlung erfährt: Vom Hafen als Umschlagplatz von Waren zum „Bürotop“ als Umschlagplatz von Ideen. Das Außen ist darüber hinaus ein fruchtbarer Boden für kreative Architektur und kreative Urbanität. Die Schnittstelle zwischen innen und außen ist in diesem Sinn eine Schnittstelle zwischen Kreativität innen und Kreativität außen.
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Weiteres Ziel des Konzeptes ist, die Identifikationen mit dem Ort zu verstärken. Die Mitarbeiter des Hauses identifizieren sich mit dem Ort, an dem sie einen Teil ihres Lebens verbringen, an dem sie Kompetenz, Engagement und Energie einbringen, an dem sie Entfaltung, Bestätigung und Entlohnung finden. Die Besucher des Hauses identifizieren sich mit dem Ort, an dem sie Erkenntnisse und Erfahrung gewinnen, an dem sie Beratung und Betreuung erfahren, an dem sie Kommunikation, Teilnahme und Nähe erleben. Die Passanten des Hauses identifizieren sich mit dem Ort, der bei erster Begegnung einen Wahrnehmungsimpuls auslöst und einen Augenblick des eigenen Lebens bewusst macht, der bei wiederholter Begegnung als vertrauter Topos erfahren wird.
Das Umfeld schafft Voraussetzungen für die Wahrnehmung: Farbeindrücke außen sind gespeichert, nachdem man sie vor dem Betreten des Foyers gesehen hat. Farbeindrücke innen stellen sich beim Betreten ein und begleiten die Wahrnehmung der Bildtafeln. Die Reihung der Quadrate, eine funktionale Maßnahme zum Schutz der Besucher, wird über die Funktion hinaus zu einem wirkungsvollen Wahrnehmungsfaktor. Das gesamte Umfeld besitzt eine polyrhythmische Struktur aus Senkrechten und Waagerechten. Alle diese Voraussetzungen gehören zur Identität des Ortes. Das Kunstkonzept betont diese Identität und bezieht sich daher auf die Voraussetzungen.
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Das Kunstkonzept bezieht sich auf das Architekturkonzept. Das Foyer ist die Schnittstelle zwischen drinnen und draußen. Damit ist das Foyer zugleich Innen und Außen. Diese Ambivalenz wird sichtbar im Grundriss als isoliertes „Segment“: Eine Ecke des Baukörpers ist gleichsam abgeschnitten. Die Form dieses Abschnitts ist ein rechtwinkliges spitzes Dreieck. Aus dem Dreieck im Grundriss ergibt sich im Baukörper ein Prisma. Die beiden Katheten des Prismas bilden durchsichtige Wände. Das Foyer wendet sich durch diese Wände nach außen. Dadurch wird die Ambivalenz des Innen und Außen bestätigt. Die Hypotenuse des Prismas bildet eine undurchsichtige Wand. Hier liegt die Nahtstelle zwischen dem inneren Baukörper und dem nach außen gerichteten Foyer. Der Zutritt zum Inneren des Gebäudes öffnet sich nur, indem man um diese Wand herumgeht. Dadurch wird die Abtrennung des „Segments“ bestätigt.
Das Foyer hat eine kommunikative Funktion. Es definiert sich aus Wandseite und Fensterseiten. Die Wandseite kommuniziert durch die Fensterseiten hindurch. Dieser Kommunikation gibt das Kunstkonzept einen Inhalt. Von der Wand geht eine zweifache Wirkung aus: Passanten und Besucher haben die Wand vor Augen. Sie erleben die Wand als Projektionsfläche. Sie schauen auf die Wand. Die Mitarbeiter des Hauses haben die Wand im Rücken. Sie erleben die Wand als Hintergrund, Basis, Rückhalt. Sie wissen um die Wand.
Die Wand bildet die Voraussetzungen für das formale Vorgehen. Als Nahtstelle hat sie eine kommunikative Bedeutung. Deshalb macht das Kunstkonzept die Wand bewusst. Die Breite der Wand wird betont und ausgeschöpft. Auch die Richtung der Wand wird betont. Sie weist von links nach rechts. Von links nach rechts bewegen sich die Besucher zum Tresen. Von links nach rechts öffnet sich das spitzwinklige Dreieck. Schließlich verstärkt das Kunstkonzept die Einheit der Wand. Denn zwei Umstände beeinträchtigen die Wahrnehmung: der geringe Betrachtungsabstand innerhalb des Foyers und der gläserne Windfang im Eingangsbereich.
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Das Kunstkonzept wurde umgesetzt in 10 Bildtafeln 125 x 125 cm, Digitaldruck auf Leinwand. Zuständig für den Aufbau der Bilddateien, die Bildbearbeitung und Druckvorstufe war Thomas Maxeiner Kommunikations-Design (www.creativerepublic.net). Druck und Montage am Bestimmungsort führte Motion Design, Frankfurt am Main, aus.
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