Im August 2023 wurde ein Wettbewerbsbeitrag Kunst am Bau für ein dekoloniales Denkzeichen am Global Village in Berlin eingereicht. Unter dem Titel „downgraded people“ wurde eine Gruppe von skulpturalen Objekten vorgeschlagen, die den Außenraum des Gebäudes „bevölkern“ soll.
Die Unterdrückung durch den Kolonialismus bekommt ein begehbares Mahnmal. In der gebeugten Körperhaltung finden wir ein Bild für menschliche Unterdrückung. Das Bild wird abstrahiert, um das Wesentliche herauszufiltern: das Gebeugtsein, das Unterdrücktsein. Das Bild wird multipliziert, um das Massen-Schicksal zu verdeutlichen. Das Bild wird plastisch umgesetzt, um es in die lebendige Gegenwart zu stellen, auf Tuchfühlung neben uns.
Der Raum, der zur Verfügung steht, wird übersät mit einer Population von downgraded people. Die Population bildet einen labyrinthischen Parcours, der betroffen macht. Man muss ausweichen und bekommt ein beklemmendes Gefühl. Die Population ist so dimensioniert, dass aufrecht gehende Passanten und Passantinnen gezwungen sind, auf die downgraded people herabzusehen. Die Population wird lebendig durch die Variationen in Farbgebung und Gestik.
Downgraded people ist ein plastisches Ensemble, das aus geknickten U-Profilen besteht, die in Bodenfundamenten sicher verankert sind (einzeln: 150 cm hoch, 20 cm breit). Die U-Profile aus Stahl werden in drei Farbtönen bemalt: Schwarz, Anthrazit und Grau. Damit schlagen sie eine Brücke zur Fassade des Neubaus. Die dunkelgraue Fassade wird dadurch inhaltlich aufgeladen und in das Kunstwerk einbezogen.