Anfang Juli 2022 wurde ein Wettbewerbsbeitrag Kunst am Bau für die Feldbergschule in Mainz eingereicht. An dieser Grundschule wird eine neue Sporthalle errichtet, deren Fassade eine Treppenwange vorgesetzt ist, die künstlerisch gestaltet werden sollte.
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Die Fläche, die für die Kunst am Bau zur Verfügung steht, ist eine Treppenwange. Als große rechteckige Fläche ist sie der Fassade vorgelagert und verdeckt die dahinterliegende Treppe des Notausgangs. Somit gibt es einen funktionalen Anlass für das Motiv Treppe.
Das Motiv Treppe steht für stufenweisen Fortschritt und entspricht einem schulischen Bildungsgang. Aus diesem Grund hat jede reale Treppe im Umfeld eines Schulgebäudes zusätzlich einen symbolischen Sinngehalt: Weiterkommen, vorwärtskommen Stufe für Stufe.
Wenn die Kunst am Bau nun das Motiv Treppe mit seiner symbolischen Aufladung einsetzt, verstärkt sie die Semantik der real vorhandenen Treppe. Die Treppe an der Fassade bekommt einen symbolischen Sinn.
Das Wandbild mit dem Motiv der Treppe lebt von Inversionen und optischen Täuschungen und macht aus der Treppe ein Verwirrspiel, bei dem man nach Orientierung sucht. Ein Bildungsgang ist nicht so geradlinig und überschaubar wie eine einfache Treppe, sondern ein komplexer Vorgang. Diese Komplexität spiegelt sich im formalen Aufbau des Bildes. Sie macht das Abbild zum Sinnbild.
Mit seinen leuchtenden Farben wird das Wandbild zu einem belebenden Faktor des Schulhofs. Es verbreitet Optimismus und Freude. Es regt an zu Phantasie und Kreativität. Die Dominanz der Farbe Rot antwortet auf die rote Fassade der Kindertagesstätte.
In diesem Sinn wird das Wandbild zu einen Identitätsmerkmal der Feldbergschule.