Anfang März wurde ein Konzeptvorschlag für den Wettbewerb „Ich bin so frei“ eingereicht, der eine Installation in der Zionskirche in Worpswede vorsieht.
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in der Zionskirche
(Fotomontage)
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in der Zionskirche,
Nahsicht
(Fotomontage)
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Zum Thema:
„Ich bin so frei“ ist im Alltag zu einem Sprachklischee geworden. Es wird missverstanden als Rechtfertigung für eine Grenzüberschreitung und enthält damit eine fast schon frivole Bedeutung. Die Betonung der ersten beiden Silben führt zu einem egoistischen Verständnis. Die Betonung der letzten beiden Silben erschließt jedoch einen tieferen Sinn und stellt einen Kontext zum Glauben her. Das Bekenntnis „Ich bin so frei“ meint die Erfüllung, nicht die Emanzipation. Es meint die Freiheit in etwas, nicht die Befreiung von etwas. Es ist bejahend, nicht verneinend. In diesem Sinn kommt das Bekenntnis einem Glaubensbekenntnis gleich. Es ist die Bestätigung, dass eine Heilsbotschaft angekommen ist. In einem Kirchenraum wird dieser Kontext sinnfällig. Das Bekenntnis lässt sich gestalten zu einem visuellen „Choral“.
Zur Umsetzung:
„Ich bin so frei“ als Installation, bzw. als Äquivalent für einen visuellen Choral, wird auf den Glauben bezogen, indem die Visualisierung im Fokus der Kirche verortet wird. In der Zionskirche in Worpswede ist der Fokus der Altar, wo Kanzel und Altartisch mit dem Hinweis auf das Abendmahl zusammentreffen. Hier konzentriert sich die Aufmerksamkeit und die Andacht der Gläubigen. Hier erscheint die Visualisierung als eine Art Emanation. Farbelemente verbreiten sich von hier aus nach rechts oben, zur Seite des Lichtes hin. Die Elemente stellen eine Menge dar. Denn es geht um die Freiheit vieler. So besitzen die Elemente zwar gleiche Gestalt, aber unterschiedliches Verhalten durch ihre Richtung und durch ihre Farbausstrahlung. Blau wurde als spirituelle Farbe gewählt. Die Skala der intensiven Blau-Nuancen schafft eine lebendige – und somit freie – Differenzierung und harmoniert mit dem Farbklima des Kircheninneren. Das Bild soll visuell „klingen“.