Unter dem Titel „beisteuern“ wurde im Januar 2017 ein Kunstkonzept für den ersten Bauabschnitt des Steuercampus München vorgeschlagen. Anlass war ein Kunst-am-Bau-Wettbewerb. Der Steuercampus München soll in mehreren Bauabschnitten die Verwaltung des größten Finanzamts Deutschlands zusammenfassen. Das Konzept sieht eine durchgängige Gestaltungslösung für den Außen- und den Innenbereich vor, bei dem die insgesamt 360 Büros des Gebäudes individualisiert werden sollen.
des Konzepts
an der
Außenfassade
17-03-001
des Konzepts
im Innenhof
17-03-002
des Konzepts auf
den Büro-Fluren
17-03-003
für individuelle
Gestaltungen
an den
360 Büro-Türen
17-03-004
für individuelle
Gestaltungen
an den
360 Büro-Türen
17-03-005
für individuelle
Gestaltungen
an den
360 Büro-Türen
17-03-006
Das Gemeinwesen lebt von dem, was der Einzelne beisteuert. Die Wurzeln und der Stamm einer Pflanze sind das Sinnbild für diese fiskalische Symbiose. Die Wurzeln geben dem Ganzen Nahrung. Und sie geben dem Ganzen Halt. Dieses Füreinander wird hier in einem Abstraktionsgrad dargestellt, der naturnahe Anmutungen ausschaltet. Nur das Prinzip soll sichtbar werden.
Das Konzept:
Wurzel und Stamm ist der visuelle Leitgedanke für das Kunstkonzept „beisteuern“. Daraus werden keine Naturbilder gewonnen, sondern Ideenbilder. Die Idee des Gemeinschaftlichen, die Idee des Zusammenströmens, die Idee des nach oben Gerichteten, vor allem die Idee des unendlich Vielfältigen sind die Inhalte. Sie werden sichtbar in bildhaften Formen, in Bildern des Mehrteiligen, des Konzentrierten, des geradlinig Aufrechten, des Gleichgerichteten, des Zielgerichteten. Alles dies haben die vielen Bilder gemeinsam und werden so zu einem einzigen großen Bild.
Die Wirkung:
Das Steuerwesen ist nicht trockene Bürokratie, sondern ein Organismus, der vom Prinzip des Beisteuerns lebt. Für die Öffentlichkeit wird diese Botschaft an der Außenfassade sichtbar, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusätzlich an der Fassade des Innenhofs und auf allen Geschossen des Gebäudes. Die Büroräume werden individualisiert durch Bildelemente an den Türen. So identifizieren sich die Menschen mit ihrer Arbeitsstätte. Die Funktion und die Bedeutung des Einzelnen werden betont. Das Gebäude wird vom Büroraster zu einer Lebenssphäre.
Die Umsetzung:
An den Fassaden werden dünne pulverbeschichtete Leichtmetallplatten mit wenigen cm Abstand zur Wand angebracht. Die Bildelemente auf den Geschossen werden mit Acrylfarbe auf den Sichtbeton gemalt und mit einem Schutzlack versehen. Auf jedem Geschoss gibt es eine durchgängige Grundfarbe und Ergänzungsfarben, die jeweils nur einmal vorkommen. Auch die Form kommt je Geschoss nur einmal vor. Alle Elemente sind um eine senkrechte Achse herum gestaltet. Diese Achse fällt immer mit einer gebauten Ecke zusammen. So integriert sich die Kunst auch physisch in die Architektur.