Kurz vor Jahresbeginn 2016 wurde das Farbobjekt „Burgfried“ als Beitrag zum Kunst-am-Bau-Wettbewerb für die Gestaltung im Freibereich dreier Neubauten der Löberfeld-Kaserne Erfurt eingereicht. Aufgabe des Wettbewerbs war, das Thema Schutz künstlerisch umzusetzen.
für die
visuelle Umsetzung
von Schutz
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für die
visuelle Umsetzung
von Schutz
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Burgfried
in seiner
Konstruktion
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und Aufriss
mit Vermaßung
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Beziehung
der drei
Stahlprofile
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zur Architektur der
Kasernengebäude
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Farbgestaltung
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der Farben aus
unterschiedlicher
Blickrichtung
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bei verändertem
Betrachter-
standpunkt
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bei verändertem
Betrachter-
standpunkt
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bei verändertem
Betrachter-
standpunkt
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Kasernengelände,
Ansicht 1
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Kasernengelände,
Ansicht 2
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Kasernengelände,
Ansicht 3
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Die künstlerische Idee:
Das Thema Schutz wird dargestellt durch umschlossenen Raum. Dieser Raum bietet Schutz nach allen Seiten und zugleich Zugang und Zuflucht von allen Seiten. Denn der sechseckige Grundriss liefert drei Wandseiten und drei offene Seiten. Der Schutzraum ist einerseits so eng, dass er eine Einzelperson oder ein Paar in engem Kontakt umschließt. Er ist andererseits so hoch, dass er das Schutzerlebnis eindrucksvoll dramatisiert. So entsteht ein äußerst schlanker Turm: der Burgfried. Das Motiv des Turms wird übersetzt in eine moderne Formensprache und damit zu einem abstrahierten Zeichen, zu einer Landmark – zu einem klaren Symbol für Schutz.
Die Farbgestaltung:
Die Farben Deutschlands geben dem Burgfried eine inhaltliche Zuordnung: Schutz als nationale Aufgabe und als nationale Teilhabe. Drei Metallprofile sind die Träger für jeweils eine der drei Farben. Damit herrscht objektiv ein Gleichgewicht der Farbquantitäten. Subjektiv jedoch verschieben sich die Quantitäten deutlich je nach Standpunkt des Betrachters. Für den vorbeigehenden oder vorbeifahrenden Betrachter entsteht aus jedem Blickwinkel eine neue Konstellation, eine neue Farbdominanz und damit ein neues Bild. So erlebt der Betrachter durch seine Eigenbewegung einen Ablauf ähnlich einem Film. Die Farben sind in drei Schritten abgestuft und erhalten dadurch eine koloristische Belebung, darüber hinaus die imaginäre Leichtigkeit einer zeichenhaften Vision (obwohl das Material schwerer Stahl ist).
Der Bezug zur Umgebung:
Die klare Geometrie mit der Betonung der Vertikalen setzt die visuelle Sprache der umgebenden Rasterarchitektur fort. Die Gesamthöhe der Stahlprofile nimmt die Gebäudehöhe, die Höhen der Farbfelder die einzelnen Geschosshöhen auf. Damit integriert sich der Burgfried in die Gesamtarchitektur. Er bringt sich auf dem viel begangenen Vorplatz ein und bietet sich an, ohne – bei seiner Schlankheit und Durchgängigkeit – im Wege zu stehen. Zum einen ist er als eloquentes Zeichen unübersehbar. Zum anderen ist er als Hindernis nahezu nicht vorhanden. Diese Ambivalenz erhöht seinen zeichenhaften Charakter.