Unter dem Titel „Hommage à Rosa“ wurde im Januar 2017 ein Wettbewerbsbeitrag Kunst-am-Bau für den Neubau des Büro- und Veranstaltungsgebäudes der Rosa-Luxemburg-Stiftung eingereicht. Der Neubau ist in der Straße der Pariser Kommune im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg geplant – unmittelbar neben dem Berliner Ostbahnhof.
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Träger als
Basis-Prinzip
für die
Fassadengestaltung
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(Fotomontage)
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Der Neubau hat neben seiner praktischen vor allem eine kommunikative Funktion. Er soll eine Botschaft vermitteln und verbunden damit der Vordenkerin Rosa-Luxemburg ein Denkmal setzen. Das gilt für die hier Arbeitenden sowie für die Besucherinnen und Besucher, die sich stärker mit dem Gebäude identifizieren sollen. Das gilt auch für die breite Öffentlichkeit, die Passanten, vor allem die vorbeifahrenden Bahnreisenden, für die ein auffällig sichtbares Zeichen gesetzt wird.
Eine Hommage an die Namensgeberin der Stiftung ist eine persönliche Verneigung und zugleich ein politisches Bekenntnis. Wir ehren Rosa Luxemburg und folgen ihren Gedanken. Darüber hinaus bringen wir Sympathie zum Ausdruck, indem wir auf charmante Weise mit ihrem Vornamen spielen. Die Farbe Rosa steht in engem Bezug zur Revolutionsfarbe Rot und steigert zudem die Signalwirkung des Gebäudes mit seinem natürlichen Backsteinrot.
So sinnfällig und nachvollziehbar dieses Farbkonzept ist, das Formkonzept greift noch tiefer. Ein dynamisches Gestaltungsprinzip, das auf der Diagonalen beruht, vermittelt Optimismus und Aufbruchsstimmung. Es fordert auf und rüttelt auf. Die Formensprache könnte geradezu die schriftliche und mündliche Sprache Rosa Luxemburgs sein. Zudem bezieht sich der Formenstil auf die revolutionären Kunstströmungen ihrer Zeit: Konstruktivismus und Suprematismus. Fazit: Rosa Luxemburg spricht durch dieses Gebäude aus ihrer Zeit heraus – jedoch nach vorne gerichtet, so dass wir sie auf die Anliegen und Probleme unserer heutigen Gesellschaft beziehen können. Die Botschaft verbreitet sich in alle vier Himmelsrichtungen und wird aus großer Entfernung wahrgenommen.
Farb- und Form-Konzept binden die Fassadengestaltung eng an die Architektur. Die Materialfarbe der Fassade hat von vorn herein eine Rot-Tendenz. Die diagonalen Trägerelemente, die den Buchstaben X (Luxemburg) betonen, werden als Basis-Prinzip und Basis-Element direkt in die Gestaltung übernommen. Durch diese Integration des Kunstkonzepts wird die Botschaft der Fassade zur Botschaft des ganzen Gebäudes.
Die Fassadengestaltung wird umgesetzt durch zahlreiche Einzelelemente aus dünnen und leichten Metalltafeln, nasslackiert und mit UV-Schutz versehen, die auf der Fassade angebracht werden. Die maximale Ausdehnung der Fassadengestaltung beträgt an den breiten Fronten des Gebäudes 32 m Breite und 16 m Höhe, an den schmalen Fronten des Gebäudes 13 m Breite und 9 m Höhe.