
































Der neue Ansatz der 90er Jahre wird weiterverfolgt. Die völlige formale Freiheit ist ein Prinzip, das sich nicht so schnell erschöpft. Befreiung der Form heißt jedoch nicht, aus Formen die Bild-Fläche zu organisieren. Das Bild wird vielmehr aus der Farbe heraus gestaltet. Die ersten Schritte der Bild-Werdung vollziehen sich wie eh und je. Es hat sich nichts daran geändert, dass zuerst Farben gesucht und ausgesucht werden, die eine eigenständige Beziehung bilden. In diesem Sinn gibt es keine Suche nach Farben, sondern von vornherein nach Beziehungen. Die Farben sind nur das Roh-Material der gesuchten Beziehungen. Diese Beziehungen werden lange und wiederholt geprüft, bevor sie bestätigt werden. Erst dann wird die Ebene der Farbe verlassen und die Organisation der Farbe auf der Fläche bedacht. Erst dann geht es um Form. Soweit im Bild Formen wahrnehmbar sind, entstehen sie indirekt aus der Anordnung der Farbe. Denn das Bild wird aus der Farbe heraus gestaltet. Die Farbe wird dort platziert, wo es der Absicht des Bildes gemäß notwendig erscheint. Sie erhält ihre Ausdehnung und folgerichtig auch ihre Begrenzung durch die Ausdehnung der übrigen Farben. Aus der Farb-Anordnung entstehen also Begrenzungen, aus den Begrenzungen Formen. Somit haben die Formen eine untergeordnete Funktion. Der Rhythmus des Bildes ist ein Rhythmus der Farbe, weniger der Form. Ebenso ist die Topografie des Bildes farb- nicht formbestimmt. Es geht nicht um farbige Formen, sondern geformte Farbe. Damit wird die Farb-Form zu einem weiteren Parameter der Farbe.

Acryl auf Leinwand
100 x 80 cm
Gesellschaft für
Zahlungssysteme
Bad Vilbel

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