





















Nach der zehnjährigen ruhigen Phase in den Neunzigern, die eine behutsame evolutionäre Entwicklung aufwies und vor allem auf Vertiefung gerichtet war, ist eine Gegenbewegung fällig. Die beiden Jahre 2001 und 2002 erscheinen aus der Distanz wie eine Fortsetzung der 90er Jahre unter anderem Vorzeichen. Mit dem Jahr 2003 bricht wieder eine experimentelle Phase an, die sich in dynamischen Schritten entfaltet, als hätte sich in vielen Jahren ein Innovations-Drang angestaut. Der gemeinsame Nenner ist der Form-Charakter des Weiß. In den Jahren 2001 und 2003 wurde daraus der einheitliche weiße Streifen. Jetzt werden verschiedene Formen des Weiß getestet und jeweils in einer überschaubaren Reihe von Bildern durchdekliniert. Fast monatlich wechseln die Ansätze. Eine solche experimentelle Offenheit hat es in den vergangenen 30 Jahren nur einmal, 1981, gegeben. Gemeinsames Merkmal aller Ansätze ist die aktive Rolle, die das Weiß im Bild spielt. Es verliert seinen Hintergrund-Charakter und verstärkt dafür seinen Form-Charakter. So tritt das Weiß als Rahmenform auf, als prägnante Binnenform, als formale Reihung und als korrespondierende Form zu Farbflächen. Bei der Erarbeitung des Bildaufbaus gibt es mehrfach den Rückgriff auf den rechten Winkel, die exakte Senkrechte und die exakte Waagerechte. Analog zur Weißform gewinnt auch die Farbform an Aktivität. Auch hier gibt es formale Reihungen und korrespondierende Formen. Das Ergebnis des Jahres 2003 ist somit äußerst vielfältig.

Acryl auf Leinwand
85 x 80 cm
Museum für
Neue Kunst
Freiburg i. Br.

Acryl auf Leinwand
100 x 80 cm
Sammlung
Gisela Gehrke




























