















Der Ansatz der parallelen Farbbahnen aus den Vorjahren wird weiterverfolgt. Farbpaare oder Farbkombinationen alternieren in einer Streifenstruktur. Dabei werden zwei ungleichartige Strukturen gegeneinander gesetzt. Die Zäsur verläuft nicht in jedem Fall in einer geradlinigen Trennung. In vielen Fällen wird die eine Struktur in die andere eingebettet. Dabei entsteht eine räumliche Ambivalenz. Die eingebettete Struktur erscheint als darüber liegende Ebene und zugleich als Durchblick. Die beiden Strukturen unterscheiden sich nicht nur durch die Farbkombinationen, sondern auch durch eine subtile Richtungsabweichung.
Neben der Tafelmalerei beginnt 2009 die Kooperation mit dem amerikanischen Lyriker Brian Johnson. Umfangreiche Korrespondenz und ein gemeinsamer Workshop im Sommer 2009 schaffen die Basis für diese Zusammenarbeit. Dabei entstehen sogenannte „images“, die auf die Gedichte von Brian Johnson antworten. Während bei den Tafelbildern („paintings“) der Impuls aus der Wirklichkeit und einem durch die Erinnerung gefilterten poetischen „Extrakt“ kommt, liegt die Inspirationsquelle bei den „images“ in der subjektiven Wahrnehmung eines Gedichtes. Umgekehrt verfährt Brian Johnson, indem er sich durch „images“ zu „poems“ inspirieren läßt. Auf diese Weise entstehen „pairs“ (image + poem oder poem + image) sowie „chains“ (image + poem + image + poem etc. etc.). Diese Gedichte sind niemals Kommentare zu den Bildern und die Bilder sind niemals Illustrationen zu den Gedichten, sondern sie bestehen jeweils aus sich selbst. Nur die auslösende Inspiration verbindet das eine Werk mit dem anderen. Im Gegensatz zu den Tafelbildern sind die „images“ aus dieser Kooperation keine Unikate, sondern von vornherein für die mediale Verbreitung konzipiert.
Ein weiterer Zweig neben der Tafelmalerei sind ortsgebundene Kunstkonzepte. Nachdem 2008 ein Konzept für das WBoston Hotel in Boston erarbeitet wurde, entsteht 2009 eine Bildinstallation, die im Foyer der Luther-Rechtsanwaltsgesellschaft in Köln realisiert wird. Die Identität eines Ortes, seine Beschaffenheit und seine Funktion, sowie die Situation der Menschen, die an diesem Ort verkehren, sind die Voraussetzung für ein künstlerisches Wahrnehmungsangebot, das auf den Ort bezogen ein „Hier-Gefühl“ und auf die Menschen bezogen ein „Wir-Gefühl“ aktiviert.

Acryl auf Leinwand
100 x 80 cm
Sammlung
Müller-Dannhausen

Acryl auf Leinwand
100 x 80 cm


































